Fredi`s großes Abenteuer
Es war einmal ein Frosch der hieß Fredi. Er lebte am Rande eines Tümpels, der in mitten eines
kleinen Waldes lag. Das Wäldchen war voller Leben. Fredi wohnte unter einer großen alten Eiche,
die am Ufer des Wassers stand. Seine Nachbarn waren Moritz das Eichhörnchen, Pilli der
Regenwurm, Klopper der Hase, Willi der Dachs und viele andere Tiere. Sie alle lebten fröhlich und
ohne Sorgen in den Tag hinein.
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Fredi hatte seine eigene Art die Dinge zu sehen. Er galt bei den Tieren in der Nachbarschaft als
etwas seltsam und eigensinnig aber auch als sehr freundlicher und hilfsbereiter Mitbewohner und
deshalb mochten ihn die anderen Tiere. Sie machten sich aber auch ein bisschen Sorgen um ihn,
denn sie wussten, dass Fredi abenteuerlustig war und das er schon lange darauf hoffte einmal einem
Menschen zu begegnen. Er mochte die Menschen, obwohl er noch nie einem Nahe war. Ganz im
Gegensatz zu den anderen Tieren, die schnell die Flucht ergriffen, wenn ein Mensch auch nur von
weitem zu sehen war, würde Fredi am liebsten zu ihnen hüpfen und „Hallo“, sagen. Er fand sie so
interessant und war neugierig, wie sie sich wohl anfühlten.
Doch er war immer zu langsam. Fredi konnte die Angst nicht
verstehen, niemals hatte ihm ein Mensch etwas zu Leide getan.
Seine Nachbarn sagten, das läge nur daran, weil er so schlecht auf
dem Waldboden zu sehen wäre. Hätte er nicht seine Tarnfarbe, so
meinten sie, würde er schon längst seine schlechten Erfahrungen
gemacht haben. Fredi tat das alles als dummes Geplapper ab.
Eines Tages hüpfte er vergnügt durch den Wald. Die Bäume
rauschten leise im Wind, die Sonne strahlte und es war herrlich warm. Er genoss sein Froschleben,
grüßte hier, grüßte dort und hielt gelegentlich ein kleines Schwätzchen. Er war guter Dinge, als er
von weitem ein kleines Mädchen sah, das ebenfalls fröhlich durch den Wald hüpfte.
Fredi stand ganz still, überlegte, beobachtete und kam zu dem Schluss, das heute sein großer Tag
war. Das war die Gelegenheit, heute sollte das Abenteuer Mensch Wirklichkeit werden.
Seine Freunde und Nachbarn waren schon lange in ihren Verstecken, aber das Fredi an statt sich zu
verstecken, in die Richtung des Mädchens hüpfte, bemerkten sie alle. Unzählige Augenpaare
beobachteten ihn. Fredis große Stunde war gekommen. Er hüpfte mutig auf den Weg, der sich durch
den Wald schlängelte, das Kinn in die Höhe gestreckt setzte er sich in die Mitte des Weges und
wartete.
Das Mädchen kam näher. Es wurde größer und größer. Er hatte die Menschen immer nur von
weitem gesehen. Das sie so groß sind hätte er nicht gedacht. Das Mädchen hüpfte von einem Bein
auf das andere. Ehe `Fredi sich versah, donnerte wenige Zentimeter neben ihm ein riesiger Fuß auf.
Die Erde unter ihm bebte. Ein schauern und zittern lief Fredi über den Rücken. Er schluckte
trocken. Die anderen Tiere hielten den Atem an. Ihr zweiter Fuß ließ den Boden abermals erbeben.
Dann war plötzlich Stille.
Fredi drehte sich um und sah in zwei riesige Augen. „ Wer bist Du denn“, dröhnte es ihm entgegen?
„ Beinahe hätte ich Dich zertreten!“ Das Mädchen hielt seine Hand offen vor Fredi`s Nase.
„ Komm, hüpf auf meine Hand“, sagte es. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, hüpfte Fredi in
die geöffnete Hand. Sie war weich und warm. Doch ehe er weiter denken konnte ging es in
atemberaubendem Tempo nach oben. Seine Freunde in ihren Verstecken schrien auf und hielten sich
die Augen zu. Das Mädchen hob ihn hoch und lachte.. So hoch wie in diesem Moment war Fredi
noch nie gewesen. Das Mädchen sah ihm tief in die Augen. „ Bist Du vielleicht ein verwunschener
Prinz?“ Fredi blieb die Spuke weg, die Stimme dröhnte in seinen Ohren. „ Dann muss ich dich jetzt
küssen“, sagte das Mädchen, hob ihn höher und gerade als sie vorsichtig ihre gespitzten Lippen auf
seinen Rücken drücken wollte war ein lautes Hundegebell zu hören. Das Mädchen drehte sich um
und rief: „ Berta, hierher!“ Hinter dem Mädchen tauchte nun ein großer brauner Labrador auf, der
sofort an ihr hochsprang. „ Aus, Berta, sitz“ rief das Mädchen. Doch der Hund hörte nicht und
sprang gegen ihre Hand, auf der immer noch der arme Fredi saß. Der wurde jetzt hin und her
geschleudert und flog in hohem Bogen ins dichte Laub des Waldbodens. Sofort sprang der Hund
hinterher und versuchte Fredi auf zu stöbern. Er schnüffelte den Waldboden ab und kratzte mit der
Pfote den Boden auf. Das Mädchen ergriff den Labrador am Halsband und zerrte ihn von der Stelle
weg. „ Berta, du hast meinen Frosch verjagt“, schimpfte sie! Der Hund bellte laut und zerrte an
seinem Halsband. Da machte das Mädchen den Hund an die Leine und sagte :“ Schade Frosch,
vielleicht küsse ich dich beim nächsten mal.“ Dann drehte sie sich um und ging aus dem Wald. Den
immer noch bellenden Hund zerrte sie schimpfend hinter sich her.
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Als Fredi von der Hand des Mädchens gestoßen wurde landete er auf dem weichen Laubboden und
machte sofort noch einen großen Sprung, den niemand bemerkt hatte. Dann war er tief unter das
Laub gekrabbelt und hatte sich dort versteckt. An der Stelle konnte ihn der Hund so schnell nicht
finden. Jetzt, wo das Mädchen fort war, kam er aus seinem Versteck und schaute sich vorsichtig um.
Als er merkte, dass die Luft rein war, hüpfte er mit zittrigen Beinen zurück zu seinem Tümpel. Das
Abenteuer Mensch hatte er sich nicht so wild und aufregend vorgestellt. Moritz, Willi und die
anderen hatte das Hundegebell gehört und gedacht, dass sie den armen Fredi nie mehr wieder sehen.
Doch als plötzlich etwas ins erfrischende Wasser sprang und dann Fredi`s Kopf im Tümpel wieder
auftauchte, freuten sich alle riesig und Fredi musste alles haarklein erzählen. Am Ende seiner
Geschichte sagte Fredi, dass er erst einmal ein bisschen Abstand zu den Menschen braucht. Nach
einer kurzen Pause sagte er:“ Vielleicht könnte ich mal, irgendwann, wenn es passt… Ach Fredi,
sagten die anderen!