Feuer im Busdepot

 

 

Michael Kramer wohnt mit seinen Eltern in einem kleinen Dorf. Der Papa ist gerade von der

Arbeit nach Hause gekommen und liegt mit Michael auf dem Teppich im Kinderzimmer. Sie

spielen mit der neuen Rennbahn, die Michael Gestern zu seinem 6ten Geburtstag bekommen hat.

Michael`s Papa ist neben seinem Beruf als Autoschlosser auch Brandmeister in seinem Ort. Herr

Hauptbrandmeister Kramer! Michael ist mächtig stolz auf seinen Vater.

Solange er denken kann ist die Feuerwehr und alles was damit zu

tun hat das wichtigste und aufregendste in seinem Leben. Zu

seinem 5ten Geburtstag hatte Michael eine richtige

Feuerwehruniform, mit Helm, Gürtel und Atemschutzmaske

bekommen.

 

 

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Am schönsten ist es für ihn, wenn der Vater von seinen Einsätzen

erzählt. Als Brandmeister bekommt er immer als erster die

Alarmmeldung, wenn die Feuerwehr zu einem Einsatz ausrücken

muss. Deshalb kann er wirklich von Anfang an alles haarklein berichten. Michael`s Mama findet

das oft gar nicht so toll, dass der Vater so spannende Feuerwehrgeschichten erzählt. Sie sagt:“ Da

bekommt man ja Angst, wenn ihr so gefährliche Sachen erlebt.“ Michael ruft dann immer nur:“

Papa erzähl weiter!“

Gestern Abend, an Michael`s Geburtstag gerade als die letzten Gäste die Feier verließen bekam

Herr Kramer einen Feueralarm. Er hatte noch keine Zeit gehabt davon zu erzählen. Jetzt wo der

Vater endlich zu Hause war, wollte Michael alles ganz genau berichtet haben. Von der Mutter

hatte er schon gehört, dass ein Reisebus gebrannt hatte.

Herr Kramer sagte: „Mit Blaulicht und Martinshorn sind wir quer durch den Ort gerast bis zur

Schlesierstraße. Aus einer großen Garage auf dem Hof vom Reiseunternehmen Moeller qualmte

es sehr stark. Das Garagentor war geöffnet. Herr Moeller lief uns aufgeregt entgegen. „Schnell,

schnell“, rief er „mein neuer Bus brennt.

Ein Mechaniker wollte eine Halterung anschweißen. Plötzlich qualmte es und ruck zuck stand

der ganze Bus in Flammen.“ „Wir tun was wir können rief ich Herrn Moeller zu, dann rollten wir

unsere Schläuche aus. Als die Schlauchleitung fertig war rief der Truppführer: „ Wasser marsch“.

Danach legten die Kollegen noch eine Leitung. Mit zwei Feuerspritzen rückten wir langsam

gegen das Feuer vor. Doch ich merkte schnell, dass wir gegen den starken Brand keine Chance

hatten. Fette und Öle die in der Garage standen hatten ebenfalls Feuer gefangen. Deshalb rief ich

in der Feuerwehrzentrale an und bat um Verstärkung. Wir brauchten dringend ein

Schaumlöschfahrzeug.

 

 

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Sieben Minuten später trafen die Feuerwehrkollegen mit dem Fahrzeug ein. Mit Blaulicht und

Martinshorn kamen sie angerast. Die Leute die von weitem den Löscharbeiten zusahen mussten

schnell zur Seite gehen, damit das Schaumlöschfahrzeug durchfahren konnte. Die Verstärkung

brachte den Schaumwerfer in Stellung und mit vereinten Kräften gelang es uns die Fette, Öle

und natürlich den Bus zu löschen.

Nachdem der Rauch abgezogen war, konnten wir das ganze Ausmaß der Schäden sehen. Die

Garage war komplett ausgebrannt. Vom neuen Reisebus stand nur noch ein Metallgerippe. Die

Farbe vom Bus war weg gebrannt, die Scheiben von der Hitze des Feuers geplatzt und sogar die

Reifen waren komplett verbrannt. Von den Sitzen im inneren des Busses waren nur noch das

Metallgestänge und die Federn übrig. Sogar die Garage selbst war so heiß geworden, dass die

Dachpappe darauf geschmolzen war, obwohl das Feuer dort gar nicht brannte.

Herr Moeller war jetzt, als er das Ausmaß des Schadens sah ganz blass. „Hoffentlich zahlt das

die Versicherung“, hatte er gesagt. Der Monteure hatte ihm vorher extra noch Bescheid gesagt,

dass jemand schauen und helfen sollte beim schweißen. Aber der Chef Herr Moeller hatte gesagt,

dass er niemanden dafür hätte und er sollte das bisschen schnell alleine machen. Jetzt starrte Herr

Moeller bleich und starr vor Entsetzen auf seine ausgebrannte Garage.

Wir haben dann noch einen LKW – Abschleppwagen zur Brandstelle bestellt, weil der

verbrannte Bus aus der Garage gezogen werden musste. Wir wollten prüfen ob auch wirklich

keine Glutnester mehr im Bus versteckt waren. Als der Abschlepplastwagen auf den Hof fuhr,

lenkte der Fahrer den Schlepper rückwärts vor den ausgebrannten Bus. Dann machte er zwei

Haken daran fest und zog ihn aus der Garage, ins Freie. Der Bus war noch richtig heiß.

Mit einer Brechstange öffneten wir die Motorabdeckung. Als die Klappe aufsprang kam sofort

eine dicke Qualm Wolke aus dem Motorraum. In einer Ecke glühte noch ein Kunststoffteil. Nach

einem kräftigen Wasserstoß, war die Glut schnell erloschen.

Für mich und meine Feuerwehrkollegen war damit unsere Arbeit erledigt. Wir rollten unsere

Schläuche wieder ein und packten alles zusammen. Mittlerweile war es auch schon später Abend

geworden. Als ich endlich wieder zu Hause war, warst Du schon eingeschlafen. Die Mama hat

mir erzählt, dass Du lange auf mich gewartet hast. Irgendwann sind Dir dann die Augen einfach

zugefallen. So ein Geburtstag ist schließlich auch anstrengend“, lacht Herr Kramer und gibt an

Michael`s neuer Autorennbahn richtig Gas.

 

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