Der kleine Zwerg mit der großen Nase

 

 

Tief im Wald, auf einem Baumstamm der am Wegesrand lag saß einmal ein Zwerg. Er war selbst für

einen Zwerg sehr klein. Dafür hatte er eine ziemlich große Nase. Sie war sogar so groß, das er

damit oft anstieß.

Auch heute war die Nase an ihrer Spitze grün und blau und der Zwerg jammerte und schimpfte.

Au, au, verfluchte Nase, blödes Ding, ach ich bin ja auch selbst Schuld, warum kann ich nicht mal

ein bisschen aufpassen wo ich sie hin stecke. Warum bin ich nur so klein und meine Nase so groß?

Au, au.“

Das hörte eine gute Fee, die gerade des Weges kam und sie fragte den Zwerg, ob sie Ihm helfen

könne? Der bedankte sich und meinte aber, dass niemand etwas gegen seine große Nase tun könnte.

Vermutlich müsste er sein Leben lang mit seiner großen und meistens schmerzenden, grün und blau

gestoßenen Nase leben. „ Aber ich kann Dir helfen,“ widersprach die Fee. „ Wenn ich deine

Nase mit dem Blütenstaub der gelben Nachtblume bestäube, kannst Du sie Dir wünschen, wie Du

willst und so wird es dann geschehen.“

Da freute sich der Zwerg sehr und er bat die gute Fee doch sofort mit

dem bestäuben zu beginnen. Doch die musste ihn enttäuschen, denn so

schnell ging das nicht.

 

 

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Als erstes musste der Zwerg die Blume selbst finden. Und als

nächstes durfte er sie nur pflücken, wenn sie ganz aufgeblüht war und

das passiert nur in einer warmen Sommernacht, bei Vollmond. Die

gute Fee sagte ihm noch, dass die gelbe Nachtblume an den Hängen

des nahen Gebirges wuchs.

Da es gerade Sommer war verabredeten sich die beiden für die nächste Vollmondnacht an dieser

Stelle.

Tatsächlich schaffte es der kleine Zwerg eine wunderschöne, aufgeblühte gelbe Nachtblume zu

finden und sie rechtzeitig zum Treffpunkt mit der Guten Fee zu bringen.

Die war beeindruckt, das der Zwerg so schnell eine so schöne Blume gefunden hatte. Sie sagte ihm,

überlege dir gut wie du dir deine Nase wünscht. Solange der Blütenstaub darauf ist geschieht mit

deiner Nase alles, was du sagst.

Der Zwerg nickte und sagte, dass er alles verstanden hätte.

Die Fee bat ihn nun ruhig zu stehen. Dann nahm sie die Blume und klopfte etwas Blütenstaub auf

die Nase des Zwergen. Dieser sagte laut: „ Meine Nase soll normal groß sein und mein Gesicht

hübsch aussehen lassen.“

Nachdem er diese Worte gesagt hatte, wehte ihm ein kurzer Windstoß den Blütenstaub von der Nase

und im gleichen Augenblick, war die Nase des kleinen Zwergen normal groß und passte wunderbar

in sein Gesicht.

Überglücklich bedankte er sich bei der guten Fee. Jetzt könne er wieder glücklich werden. Die

lächelte dem Zwerg zu und ging weiter ihres Weges.

Der kleine Mann freute sich sehr über seine neue kleine Nase. Er hüpfte und sprang umher und sang

vor lauter Freude:

 

„ Ho, ho, ho

jetzt bin ich aber froh

Die gute Fee

zauberte, das tat nicht weh

meine Nase klein

Das ist fein

ho, ho, ho

jetzt bin ich aber froh.

 

Plötzlich verlor der Zwerg das Gleichgewicht und fiel auf den Po. „ Au „, wunderte er sich. Schnell

stand er wieder auf und beschloss nach Hause zu gehen um die neue Nase seiner Frau zu zeigen.

Nach ein paar Schritten fiel er aber wieder auf den Po. Nanu, was war das denn? Er rieb sich sein

schmerzendes Hinterteil. Nach ein paar Metern fiel er noch mal nach hinten, auf seinen Po. Diesmal

blieb er auf der Erde sitzen und überlegte.

Da kam ihm eine Idee. Das fehlende Gewicht der Nase brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Ja, das

musste es sein.

 

 

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Nun rappelte er sich wieder auf und versuchte sein Gewicht so zu verlagern, das er nicht hinfiel. Für

einige Meter Weg schaffte er das auch. Doch dabei musste er sich derart verrenken, dass ihm der

Rücken und die Beine weh taten. Kaum hatte er sich wieder gerade gemacht, fiel er auch schon um.

Da rief der kleine Zwerg verzweifelt nach der guten Fee. Die hörte sein rufen und jammern und

eilte zu ihm zurück.

Der kleine Mann erklärte ihr, was passiert war. Die Fee überlegte lang, dann hatte sie eine Idee. Sie

könnte noch einmal versuchen etwas Blütenstaub auf die Nase zu stäuben. Solange der Mond

scheint ist das möglich. Der Zwerg müsste sich dann seine alte Nase zurück wünschen. Nur soll sie

diesmal unverwundbar sein.

Der Zwerg strahlte übers ganze Gesicht und bewunderte die Fee für ihren weisen Einfall.

So geschah es also. Der Zwerg bekam seine alte Nase zurück, die jetzt nicht mehr weh tat, wenn er

einmal irgendwo anstieß. Alles andere war wie früher.

Der Zwerg bedankte sich bei der Fee. Die sagte ihm: „ Jetzt brauchst Du mich nicht mehr. Ich

glaube Du wirst mit Deiner großen Nase Dein ganzes Leben zufrieden und glücklich sein.“

Mit diesen Worten ging sie wieder ihres Weges und der Zwerg sah sie niemals mehr.

Von nun an konnte er wieder normal laufen ohne um zu fallen und wenn er sich einmal seine große

Nase anstieß, tat sie ihm nicht mehr weh. So wurde der kleine Zwerg mit der großen Nase wieder

froh und glücklich.

 

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